So fördern wir an der GGS Veen - Beispiele aus der Praxis Förderkonzept |
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Ich vereinbare mit dem sehr leistungsstarken Schüler
X: |
Der Schüler X machte nie Hausaufgaben und hatte nur minimale häusliche Unterstützung und Förderung. Auch im Unterricht hatte er zunehmend Lernschwierigkeiten und drohte den Anschluss zu verlieren. Ich konnte eine Seniorin finden, die an zwei Tagen in der Woche je eine Doppelstunde mit ihm gearbeitet hat. Nach einem halben Jahr machte der Schüler freiwillig Hausaufgaben, verbesserte seine Schulleistungen erheblich und konnte wieder erfolgreich am Unterricht teilnehmen. |
Die Schülerin X machte im 4. Schuljahr häufig Rechtschreibfehler im Bereich „Dehnung von Wörtern durch h oder ie“. Ich erklärte ihr die Regeln noch einmal, machte einige Hörübungen und gab ihr dann im Förderunterricht entsprechende Übungen aus dem PC- Lernprogramm Y. Die Schülerin bearbeitete die Übungen am PC über einen Zeitraum von drei Wochen und hatte in der Folge das Rechtschreibproblem nicht mehr. |
Das war das Problem: der Schüler reagierte in Konfliktsituationen häufig mit Gewalt und Zerstörungswut und konnte sich nur selten in andere hinein fühlen.
Das wurde getan, um ihn in seinem Sozialverhalten zu fördern:
Ergebnis: Der Schüler ist heute in der Lage, in Konfliktsituationen besonnen zu reagieren und kann nachfühlen, wie es anderen Kindern geht. Auch kann es viel leichter soziale Kontakte knüpfen und Spielkameraden finden.
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Das war das Problem: Die Schülerin hatte große Schwierigkeiten, besonders schriftliche Arbeiten zu beginnen und vollständig zu Ende zu führen.
Das wurde getan, um sie in ihrem Arbeitsverhalten zu fördern:
Ergebnis: Die Schülerin schafft mittlerweile in der Regel alle ihr gestellten Aufgaben in angemessener Zeit und wendet teilweise Strategien wie Sanduhr stellen oder Ankreuzen selbstständig an. |
Der Schüler X, der auf Antrag in die Schule kam, konnte zu Beginn des ersten Schuljahres schon sicher im 1000er Raum rechnen und verfügte über bemerkenswerte Kopfrechenleistungen. Im arithmetischen Bereich hatte er also die Ziele des 3. Schuljahres voll erreicht. In allen anderen Bereichen war er normal bis gut begabt. Er zeigte leichte feinmotorische Defizite und hatte einen hohen Schreibdruck. Sozial, emotional war er altersgemäß entwickelt. Ich vereinbarte mit dem Schüler und der Klasse, dass er nur bestimmte Aufgaben im Mathematikunterricht, nämlich neue, unbekannte Aufgabenformate mit der Klasse gemeinsam erarbeitet. Zudem nahm er an allen Reflexionsrunden teil und lernte sein Wissen und seine Strategien zu versprachlichen. Teilweise half er als Hilfslehrer aus, unterstützte schwächere Schüler und fertigte für mich Kontrollblätter an. Zudem arbeitete er in speziellen Heften mit Sach- und Knobelaufgaben, am Computer oder im Bereich der Geometrie, während die Klasse Wiederholungs- und Vertiefungsphasen hatte. In den ersten zwei Jahren bekam er meistens differenzierte Hausaufgaben und wurde vom Elternhaus dabei unterstützt und motiviert. Er nahm an Mathematikwettbewerben teil und stellte die Aufgaben in unserer Knobelstunde vor.
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Bei der Schülerin X , die von einer anderen Schule zu uns kam, wurde eine Rechenschwäche diagnostiziert - sie verfügte über keinerlei Zahl- und Mengenvorstellung.
Gemeinsam mit dem Elternhaus wurde zunächst der Zahlenraum bis 20 noch einmal erarbeitet und die Zahlvorstellung durch spezielles Material aufgebaut. Da die Schülerin recht gut auswendig lernen konnte, lernte sie alle Plus- und Minusaufgaben im Zahlenraum bis 20 auswendig und erarbeitete sich erste Strategien auch mit den Fingern. Die Übertragung auf den Hunderterraum wurde zusätzlich durch eine Praktikantin, die wöchentlich mit ihr drei Stunden arbeitete, übernommen. Die Schülerin fasste wieder selber Mut und Selbstvertrauen. Sie erhielt zunächst reduzierte Aufgaben und übte die eingeführten, halbschriftlichen Rechenwege in den vier Grundrechenarten. Nach und nach baute sie ihre Zahlvorstellung weiter aus, erlernte die schriftlichen Rechenverfahren und konnte mit ihren Strategien alle Pflichtaufgaben im Unterricht erledigen. Mittlerweile löst sie auch einfache Textaufgaben, rechnet sicher mit Uhrzeiten und beginnt erstes Stützpunktwissen im Bereich Größen aufzubauen. Bei den Vergleichsarbeiten in Klasse drei konnte sie alle Aufgaben des Regelstandards lösen. |
Die Schülerin X hatte im ersten Schuljahr große Probleme sich im Schulalltag zurechtzufinden. Sie wirkte stets abwesend, reagierte verzögert auf Ansprache und konnte keine Aufgabe ohne zusätzliche personelle Unterstützung erledigen. Sie war stark verlangsamt und war grobmotorisch auffällig.
Die Eltern bestätigten die Beobachtungen und hatten auch zu Hause Probleme.
Noch vor den Herbstferien im ersten Schuljahr begann das Kind mit einer Reflextherapie. Gemeinsam mit den Eltern, der Therapeutin und der Schule wurde ein Lernumfeld geschaffen, in dem das Mädchen am Unterricht teilnehmen konnte. Sie erhielt ein Stehpult, da sie sich dadurch besser konzentrieren konnte. Alle schriftlichen Aufgaben erledigte sie im Stehen. Arbeitsblätter wurden zerschnitten und teilweise vergrößert, so dass das Kind immer nur eine Aufgabe sah. Dreimal pro Woche erhielt das Kind eine Förderung in einer Kleingruppe durch eine Jahrespraktikantin. Die Lerninhalte wurden reduziert und auf das Wesentliche begrenzt. Die Schülerin bewies schon nach kurzer Zeit eine enorme Anstrengungsbereitschaft und großen Lernwillen. Auch durch den großen, zusätzlichen häuslichen Fleiß konnte sie die Ziele der Schuleingangsphase erreichen. Da aber ihr Arbeitstempo immer noch sehr gering war, musste sie viele Aufgaben am Nachmittag nacharbeiten. Die Eltern, die Therapeutin und die Schule sprachen sich für eine Wiederholung der zweiten Klasse aus, um dem Kind wieder mehr Freizeit zu ermöglichen. Mittlerweile ist die Therapie abgeschlossen und das Mädchen ist zu einer durchschnittlichen, selbstbewussten Schülerin geworden. |
Problem: Schüler X lässt sich durch Kleinigkeiten von anderen Schülern provozieren. In der Regel „sieht er rot“ und reagiert mit aggressiven Verhalten (schimpfen und schlagen). Förderung: Die Szenen, für die er keine Lösungsstrategien hatte, wurden nachgespielt Empathieübungen zeigten dem Schüler, was sein Verhalten bei anderen Kindern auslösen kann Die auslösende Situation wurde häufig durch zusätzliches Personal oder in den Pausen mit dem Schüler reflektiert Durch Kleingruppengespräche (auch mit der Schulsozialarbeiterin) wurde zunehmend erreicht, mit Konfliktsituationen umgehen zu können Gemeinsam wurden Lösungsstrategien entwickelt und erprobt (z.B. durch Faust in der Tasche ballen; sich aus Situationen entfernen; erst nachdenken, dann handeln...) Regelmäßig traf sich der Schüler mit der Lehrerin, um Verhaltensregeln abzusprechen und diese auch nach einiger Zeit zu reflektieren Mittlerweile hat der Schüler ein größeres Selbstwertgefühl, so dass er sich nicht so schnell provozieren lässt
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Problem: Schüler A kann neue Lerninhalte sehr schnell verarbeiten und anwenden. Es trat zunehmend Langeweile im Fach Mathematik auf. Förderung: Schüler A wurde in vielen Lernsituationen zu einem „Hilfslehrer“ und trainiert dadurch die eigene mathematische Ausdrucksfähigkeit durch das Helfen und Unterstützen anderer Schüler Der Zahlenraum wurd für diesen Schüler an mehreren Stellen nach oben geöffnet (obwohl wir in Klasse 2 z.B. im Zahlenraum bis 100 rechnen, rechnet dieses Kind bereits Aufgaben bis 1000) Die häufige Integration offener Aufgaben ermöglicht dem Schüler, sein Wissen einzubringen und zu erweitern Knobelaufgaben dienten als zusätzliche Differenzierung, sobald Pflichtaufgaben erledigt wurden Durch den Einsatz unterschiedlicher Freiarbeitsmaterialien ist dem Schüler mittlerweile nicht mehr langweilig. Er sucht sich Aufgaben und Knobeleien selbstständig aus. |
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