Der Findling

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GGS Veen

Er ist wieder da. Der verschollene Findling dient seit 2006 auf dem Schulhof der Grundschule wieder als Kletterstein für die Veener Kinder!


Er ist wieder da NRZ 05.01.2006

Überbleibsel aus der Eiszeit an der Veener Kirche gefunden. Der Stein stand schon einmal auf dem Schulhof.

ALPEN. Man sieht sich immer zweimal. Mag der Spruch eigentlich auf Menschen gemünzt sein, in Veen trifft er auf einen Findling zu. Der war nämlich lange Zeit verschwunden, ehe er jetzt wieder ans Tageslicht gebracht wurde. Bei Anschlussarbeiten der Niederrheinischen Gas- und Wasserwerke (NGW) wurde er nun direkt vor der Haltestelle "Veen Kirche" entdeckt.

"Ende August haben wir mit dem Verlegen der rund zwölf Kilometer langen Leitung begonnen. Es war das letzte Objekt, die Schule, die wir anschließen wollten, als der Bagger auf den Findling stieß", berichtete Stefan Prusst, Vetriebsleister der NGW. Sofort wurde Bürgermeister Thomas Ahls benachrichtigt. Und der informierte sofort Anton Gietmann, einer der Führer des Heimatmuseums Veen. Als der von dem Koloss hörte, war ihm gleich klar, dass ist der Findling, der mal auf dem Platz der Veener Schule stand.

Anfang der 30er Jahre wurde das Überbleibsel aus der Eiszeit in der Bönninghardt gefunden. Bauer van Beek stieß auf seinem Acker in der Nähe des Sportplatzes auf den Stein. Er initiierte auch den Transport nach Veen. Mit Hilfe des Reichsarbeitsdienstes wurde damals mit einem Pferdegespann das über einen Kubikmeter große Teil zur Schule nach Veen transportiert.

Als Junge darauf rumgeturnt

Er sollte als Anschauungsobjekt für die Schüler dienen. Was die auch eifrig wahrnahmen, wie sich der ehemalige Ortsvorsteher Wilhem van Bebber erinnert: "Wir Jungen haben immer darauf rumgeturnt. Bis der Pastor kam und uns runterholte. Später konnte sich keiner mehr entsinnen, wo der Stein abgeblieben ist."

Kein Wunder, denn Veen wurde im Zweiten Weltkrieg fast völlig zerstört, lag 1945 in Schutt und Asche. Von der Kirche, gleich neben der Schule gelegen, blieben nur noch die Grundmauern erhalten. Der Platz davor war übersät mit Bomben- und Granatenkratern. Diese wurde bei den Aufräumungsarbeiten Anfang der 50er Jahre verfüllt. Und bei dieser Gelegenheit muss wohl auch der Stein in der Erde vergraben worden sein.

Nachdem der Stein gehoben war, wurde er erst einmal zum Bauhof gebracht. Hier soll er nun von allen Erdresten befreit und gesäubert werden. Anschließend wird er wohl wieder an seinem angestammten Platz auf dem Schulhof zu stehen kommen.

Bürgermeister Thomas Ahls: "Der Findling wird mit einer entsprechenden Tafel versehen und kann dann wieder als Spielmöglichkeit dienen." Allerdings müsste vorher noch mit der Gemeindehaftpflichtversicherung geklärt werden, ob ein Prallschutz am Boden ausreiche.


05.01.2006    ULRICH WEFERS

So wurde der Findling erneut gefunden

So kam der Findling nach Veen